Hotel&Technik - 2024-04 - Seite 56-58: Das Thema Regenwasserrückhaltung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Denn entsprechende Maßnahmen - teils inzwischen sogar vorgeschrieben - bieten gleich mehrere Vorteile: Sie machen Grundstücke und Gebäude widerstandsfähiger gegen Starkregen, Hochwasser und Trockenheit und sparen Hotelbetreibern langfristig Geld ein. Und das sind längst nicht alle positiven Argumente. > Benjamin Förtsch, Geschäftsführer des Hotels Luise in Erlangen, hat es bereits erleben müssen: Vor knapp vier Jahren setzte Starkregen den Wellnessbereich, die Massageräume, den Frühstücksraum, die Küche, das Lager und die Gäste-WCs komplett unter Wasser. „Alle genannten Bereiche waren ruiniert. Als wir nach acht Wochen die Renovierungsarbeiten zu großen Teilen abgeschlossen hatten, kam der nächste Starkregen. … Dabei ist das Hotel Luise schon seit Langem nachhaltig ausgerichtet: „Bereits Mitte der 1990er- Jahre haben wir eine große Regenwasserzisterne mit elf Kubikmetern Speicherkapazität installiert, um das gesammelte Wasser für die Toilettenspülungen zu nutzen. Bei Renovierungen von Zimmern und Bädern rüsten wir seitdem stets eine zweite Steigleitung nach“, erläutert der Hotelier. Doch nach dem Starkregen vor vier Jahren wurde klar, dass das Regenwassermanagement umfassender betrieben werden und man nicht nur den Klimaschutz in den Blick nehmen muss, sondern auch die Klimawandelanpassung. Seitdem verfügt das Hotel Luise über mehrere Intermediate-Bulk-Container an den Fallrohren, um das Wasser zu speichern und langsam an das Erdreich abzugeben. … Möglichst viele Flächen entsiegeln > In Kooperation mit dem Botanischen Garten Erlangen arbeiten Benjamin Förtsch und sein Team außerdem an einem sogenannten Schwammstadtgarten, der mittels spezieller Techniken und Pflanzen Regenwasser effektiv speichern, reinigen und langsam wieder an die Umgebung abgeben soll. Gehwege und Plätze wurden mit permeablen Materialien gestaltet, die es dem Wasser ermöglichen, in den Untergrund zu versickern. „Nur noch ein kleiner Teil unserer Gesamtfläche ist versiegelt: ein Teil der Parkplätze inklusive des Behindertenparkplatzes, die Tiefgarageneinfahrt und der Eingangsbereich. Langfristig sollen auch die Parkplätze entsiegelt werden…. ff
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