Küche - 2024-11 - Seite 42-44: Assistenzhunde, die Gäste mit Behinderungen nicht begleiten dürfen - das ist im Gastgewerbe in Sachen Barrierefreiheit nur eines von vielen Problemen. Brancheninitiativen wie das Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft" zeigen, wie es besser gehen kann. > Obwohl die Rechtslage eindeutig ist, treten in der Praxis immer wieder Schwierigkeiten auf, wenn Menschen mit Behinderungen von ihren Assistenzhunden in ein Restaurant begleitet werden. Dies beobachtet Frank Denker, Lübecker Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Um auf die wichtige Rolle dieser Hunde aufmerksam zu machen, organisierte er kürzlich gemeinsam mit der Hundeexpertin Janina Simone Pekrun einen öffentlichen Termin. Mit dabei war auch Assistenzhund Casper. Frank Denker zum Hintergrund seiner Aktion: „Assistenzhunde führen nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen, sie können auch als Warnhunde auf gesundheitliche Notlagen hinweisen oder als Signalhunde wichtige Geräusche für Schwerhörige anzeigen. … Christiane Möller, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) bestätigt, dass Assistenzhunden in der Gastronomie oft der Zutritt verwehrt wird, obwohl sie „Hilfsmittel vergleichbar mit einem Hörgerät oder einem Rollstuhl" sind. … Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft" > Viele Gastronomen und Hoteliers, die bereits viel für die Barrierefreiheit getan haben, präsentieren sich auf dem Portal www.reisen-fuer-alle.de. Dieses Projekt der Bayern Tourist GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschaftsministerium bietet seit 2011 das Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft" an. Damit können Betriebe des Gastgewerbes ihre Offenheit dokumentieren und von interessierten Gästen leichter gefunden werden. Die Grundlage für diese Kennzeichnung sind Qualitätskriterien für sieben Gruppen von Menschen mit Behinderungen: Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Hörbehinderte, Gehörlose, Sehbehinderte, Blinde und kognitiv Beeinträchtigte. Diese wurden zusammen mit Behindertenverbänden entwickelt. Speziell geschulte Mitarbeiter besuchen die Betriebe und erfassen die Daten zur Barrierefreiheit anhand bundesweit einheitlicher Erhebungsbögen. …ff
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