Top hotel - 2025-01/02 - Seite 82-83: Die Wirkung von Musik wird in der Hotellerie häufig unterschätzt. Dabei kann die richtige Playlist nicht nur den Umsatz ankurbeln, sondern auch langfristig die Markenbindung stärken. Wie das funktioniert, erläutert Daniel Stoiber von Radiopark. > Herr Stoiber, immer wieder hören wir von Studien, die behaupten, dass Gäste bei guter Hintergrundmusik mehr konsumieren. Ist da wirklich etwas dran? Daniel Stoiber: Ja, mit der richtigen Musik lässt sich das Konsumverhalten tatsächlich beeinflussen. Wichtig ist jedoch, dass die Musik zum Ambiente, zur Marke und zum Produkt passt. Um fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, haben wir uns kürzlich selbst an einer Studie beteiligt. Dabei kam heraus: Bei langsamer Hintergrundmusik blieben Kunden länger in einer Weinabteilung im Supermarkt. Und bei Musik aus Italien oder Frankreich griffen Kunden eher zu den jeweils landestypischen Produkten. Die Gema hat kürzlich selbst die Wirkung von Musik untersucht. ... Welche Trends gibt es derzeit in der Hotellerie im Bereich professionelle Beschallung? Musik rückt in der Hotellerie zunehmend aus dem Hintergrund in den Vordergrund. ... Das Six Senses Laamu hat beispielsweise eine eigene Compilation konzipiert, die überall im Resort gespielt wird, beim Betreten des Zimmers automatisch startet und die die Gäste auch kaufen können. Solche Konzepte sieht man eher selten in Hotels. Das stimmt. Viele Hotels nutzen die Vorteile von Musikdesign, aber oft bleibt die Musik im Hintergrund. Die Idee, den Soundtrack als Compilation zum Kauf anzubieten, rückt die Musik in den Vordergrund und schafft zusätzliche Einnahmequellen. Solche Soundtracks verleihen dem Aufenthalt eine persönliche Note und bleiben im Gedächtnis. Viele Hotelmanager sind sich dieses Potenzials jedoch noch nicht bewusst. … Wäre es sinnvoll, unterschiedliche Musik in den öffentlichen Bereichen, in Aufzügen, Sanitärräumen und Zimmern abzuspielen? Das kommt auf das Hotel, den Bereich und die baulichen Gegebenheiten an. Ein Business-Gast, der morgens früh am Kaffeeautomaten steht und Emails checkt, möchte keine Musik, die ihn stört. In einem Familienhotel hingegen kann Musik zum Frühstück für eine entspannte Atmosphäre sorgen. In vielen Fällen ergibt es keinen Sinn, Flure oder Aufzüge anders zu beschallen als Lobby oder Bar, besonders wenn diese akustisch nicht voneinander getrennt sind. ….Dürfen Hoteliers ihren eigenen Geschmack einbringen? Unbedingt. Wir müssen aber zwischen einer Kette und einem inhabergeführten Haus unterscheiden. …ff
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