AHGZ - 2024-02 - Seite 2-3: Aufgrund der höheren Mehrwertsteuer steigen vielerorts die Preise für Speisen in Restaurants. Die Branche ergreift Maßnahmen, um die Gästezahlen hochzuhalten. > Eigentlich schienen die Zeichen für das Gastgewerbe gut zu stehen. In den vergangenen zwölf Monaten haben die Umsätze im Außer- Haus-Markt einen Rekordwert erzielt. Die Gäste gaben für Verpflegung, die außerhalb der eigenen vier Wände stattfindet, 84,5 Milliarden Euro aus. Vorläufigen Zahlen des Marktforschungsinstituts Circana zufolge lag das Plus bei 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 2 Prozent über dem starken Vor-Corona-Jahr 2019. Bei näherer Betrachtung der Statistik fällt allerdings auf: Die für die Branche wichtigen Besuchszahlen waren nicht rekordverdächtig. Die Menschen gingen 2023 nicht viel häufiger essen, im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Besuche lediglich um 5,5 Prozent auf 11 Milliarden erhöht. An die Vor-Corona-Kennzahl aus 2019 kommen die Besuche nicht heran: Es fehlen etwa 1,4 Milliarden Besuche oder 11 Prozent. Das Plus im Außer-Haus-Markt ist vor allem auf höhere durchschnittliche Ausgaben pro Gast zurückzuführen. Die Gäste bestellten aber nicht mehr Produkte oder höherpreisige Gerichte und Getränke. Im Gegenteil: „Die Gäste verzichten beispielsweise auf Vorspeisen und Desserts und greifen auch häufiger zu günstigeren Produkten auf den Speisekarten“, sagt Jochen Pinsker, Industry Advisor Foodservice Europe bei Circana. … Das Gastgewerbe muss mit Kostensteigerungen wie dem höheren Mindestlohn und höheren Einkaufspreisen durch die gestiegene Lkw- Maut umgehen. Der wohl größte Kostentreiber ist aber die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Speisen auf 19 Prozent zum 1. Januar. Restaurantbesuch wird teurer > Einer aktuellen Dehoga-Umfrage zufolge sahen sich drei Viertel der Unternehmer bereits gezwungen, ihre Preise in Folge der Mehrwertsteuererhöhung anzupassen. An der Befragung nahmen 2900 gastgewerbliche Unternehmen teil. Weitere 11 Prozent planen demnach Preisanhebungen im ersten Quartal 2024 und 6 Prozent im Verlauf des Jahres. Lediglich 3 Prozent wollen keine Erhöhung vornehmen, der Rest ist noch unentschlossen…. ff
>>> Branchen: Service > Fachliteratur > Wirtschaftsnachrichten / Wirtschaftsmeldungen
Kommentar schreiben